Das seit 1990 denkmalgeschützte Bötzow-Areal in Berlin blickt auf eine über 150-jährige Geschichte zurück. 1864 eröffnet der junge Julius Bötzow sein Brauereigeschäft in der Alten Schönhauser Straße. Die Nachfrage nach seinem untergärigen Bier wuchs schnell. Bötzow musste expandieren. Schon ein Jahr später begannen die Bauarbeiten auf dem naheliegenden Windmühlenberg.
Hier, auf dem hügeligen Gelände vor den Toren der Stadt, gab es Platz für riesige fast 5.000 m² große Gewölbekeller, in denen das frisch gebraute Bier kühlen und in der Nachgärung reifen konnte. Das Qualitätsbier schmeckte dem Volk und auch zu Hofe. Bötzow durfte sich als erster deutscher Brauer „Hoflieferant seiner Majestät des Königs von Preußen“ nennen. Der großflächig angelegte Biergarten mit Platz für 6.000 Gäste wurde zum beliebten Ausflugslokal. Zu Fuß und mit Pferdeomnibussen strömten die Städter auf den „Bötzow-Berg“. An der Prenzlauer Allee – direkt an der Produktionsstätte – errichtete der erfolgreiche Industrielle sein Wohnhaus, das um 1900 zu einer prunkvollen Villa ausgebaut wurde.
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges stirbt Julius Bötzow im Alter von 75 Jahren und hinterlässt seiner Familie ein technisch innovatives und finanziell gesundes Unternehmen. Die Familie führt den Betrieb der größten Berliner Privatbrauerei weiter. Der Zweite Weltkrieg läutete das Ende der Brauerei ein. Im Krieg teilweise zerstört, stellte sie 1949 den Betrieb ein ...